Schon als Kind wollte ich, dass es allen um mich herum gut geht. Ich hatte und habe ein feines Gespür für die Emotionen der anderen. Als Kind konnte ich mich noch nicht davon abgrenzen. Ich spürte den Schmerz der Menschen und Tiere um mich herum und wollte am liebsten allen helfen. Meine Mutter litt während meiner Kindheit regelmässig an Magenschmerzen. Für mich war es schwierig damit umzugehen und hilflos zu sein. Mein frühester Berufswunsch war Papst oder Priester. Meine Vorstellung war, dass ich dann die Macht habe, allen zu helfen. Doch als Frau in der katholischen Kirche war das nicht möglich.
- Deshalb wollte ich einen sozialen Beruf erlernen. Medizinische Berufe kamen nicht in Frage, da ich vor Blut, Spritzen, Operationen etc. so mich ekelte. Damals konnte man soziale Ausbildungen erst mit 18 Jahre beginnen und weiterhin zur Schule wollte ich nach dem Ende der obligatorischen Schulzeit nicht (in der Schweiz ist das System etwas anders als in Deutschland). So entschied ich mich, zuerst eine Berufslehre im Büro zu machen.
- Mein Lebensplan ändert sich. Während der Berufsausbildung lernte ich meinen Mann kennen und lieben und so beschlossen wir, eine Familie zu gründen. Meine drei Kinder wurden geboren. Für mich war es klar, dass ich die ersten Jahre als Familienfrau bei meinen Kindern verbringen möchte.
- Wiedereinstieg in die Berufswelt. Als meine alle meine Kinder das Schulalter erreicht hatten, habe ich eine bezahlte Arbeitsstelle gesucht. Ich begann mit kognitiv beeinträchtigten Menschen zu arbeiten. Meine Aufgabe ist und war es, sie im Alltag zu begleiten.
- Es sollte immer noch allem um mich herum gut gehen. Ich habe zuerst die Bedürfnisse der anderen erfüllt. Ich fühlte mich schlecht, wenn ich den Erwartungen der Umgebung nicht entsprechen konnte. Auch in meinem Job ging es darum, Menschen bei ihren Bedürfnissen zu begleiten. Leider habe ich dabei einen Menschen vergessen – nämlich mich. Ich stellte meine Bedürfnisse total in den Hintergrund. Dabei verlor ich immer mehr meine Lebensfreude.
- Meine Kinder zeigten mir den Weg. Meine Kinder zeigten teilweise sehr herausforderndes Verhalten. In den Gesprächen mit Fachpersonen ging es darum, zu schauen, was ich brauche in dieser schwierigen Zeit. Das war für mich der Schlüssel zum Umdenken. Ich lernte, wie wichtig es ist, auf mich zu und meine Bedürfnisse zu achten und diese ernst zu nehmen. Als ich mein Verhalten änderte und mit Selbstfürsorge begann, änderte sich auch das Verhalten meiner Kinder. Ich bin ihnen sehr dankbar dafür.
- Mein Pferd ist eine gute Lehrmeisterin. Vor 17 Jahre kaufte ich mein Pferd. Mittlerweile ist meine Stute 31 Jahre alt und pensioniert. Als ich sie kaufte war sie Leitstute in der Herde und sehr dominant und hatte einen starken Charakter. Sie war aber auch sehr liebevoll und kümmerte sich sehr gut um die Herde. Bei ihr muss ich immer sehr klar sein und klar äussern oder zeigen, was ich möchte. Andernfalls hört sie nicht auf mich. Ich habe gelernt selbstbewusst meine Forderungen zu stellen.
- Reitstunden der speziellen Art. Mit meiner Stute besuchte ich regelmässig Reitstunden. Dabei lernte ich viel über die Körpersprache. Einerseits die Körpersprache des Pferdes, andererseits auch, welche Signale ich mit meinem Körper aussende. Es war verblüffend, wie mein Pferd reagiert hat, wenn ich einfach in einem Teil des Körpers meine Spannung veränderte. Ich begann meine Körpersprache im Alltag zu beobachten und einzusetzen.
- Energien lesen. Während der Reitstunden ging es auch immer wieder um das Thema Energien lesen. Ich erinnerte mich, dass ich als Kind sehr viele Energien wahrgenommen habe und im Wald auch mit Elfen und Feen gesprochen habe. Irgendwann habe ich das aber aller verdrängt. Ich fühlte, dass mir irgendetwas fehlt, konnte es aber nicht genau benennen. Ich begann es dann wieder zuzulassen. Dabei war ich überfordert damit. Ich wusste nicht, wie ich damit umgehen soll und was mir das bringen soll.
- Die Suche begann. Ich besuchte verschiedene Kurse und Weiterbildungen in denen es um das Wahrnehmen der Energien und den Umgang damit ging. Schlussendlich bin ich auf Pranic Healing gestossen. Schon nach der ersten Lektion wusste ich, dass es eine Methode ist, die dem entspricht, was ich denke und fühle. Nun praktiziere ich diese Methode seit über elf Jahren.
- Pranic Healing ist eine berührungslose Energie-Heilmethode. Diese Methode stärkt Körper und Geist. Dabei wird in der Aura (Energiekörper) und den Chakras (Energiezentren) gearbeitet. Dadurch wurde ich gestärkt und lernte immer mehr meine wahre innere Essenz kennen. Ich erhielt Kraft und Vertrauen, dies vermehrt in mein Leben zu integrieren. Auch bei dieser Methode lernt ich die Wichtigkeit der Selbstfürsorge. Denn nur wenn ich kraftvoll bin, kann ich kraftvolle Energien durch mich durch fliessen lassen und weitergeben.
- So wurde die Selbstfürsorge immer wichtiger für mich. Mein Leben hat sich dadurch total verändert und meine Lebensfreude ist zurück gekehrt. Der Graben zwischen meinen Bedürfnissen und meinen Verpflichtungen wurde immer kleiner und ich kann beides gut integrieren. Dabei beachte ich Körper und Geist im Zusammenspiel. Mir ist es wichtig dass Körper und Geist in die Selbstfürsorge integriert werden. Denn nur so können wir ein kraftvolles Leben führen.
- Menschen in ihrer Selbstfürsorge zu begleiten ist ein grosses Anliegen von mir. Ich unterstütze immer noch sehr gerne andere Menschen. Dies geschieht aber jetzt auf einer ganz anderen Grundlage. Eine Grundlage, die meine Bedürfnisse nicht vernachlässigt. Ich wünsche mir, dass so ganz viele Menschen ein freudvolles, liebevolles und kraftvolles Leben führen können. Denn das braucht die Welt.